Heute erhielt ich den wöchentlichen Newsletter von James Cleardem Autor des Bestsellers “Atomic Habits”. Ich habe dieses Buch noch nicht gelesen, es steht aber schon auf meiner Liste 😉  Clears Newsletter endet mit der Frage nach dem Sinn [des Lebens]:

“Es gibt einen Unterschied zwischen müde-sein und innerer Leere. Das eine braucht wahrscheinlich Schlaf. Das andere sucht wahrscheinlich Sinn. Bist du erschöpft oder fehlt dir der Sinn?” 

(Original: “There’s a difference between feeling tired and feeling empty. One probably needs sleep. The other may need purpose. Are you low on rest or low on meaning?”)

Das hat mich zum Nachdenken gebracht und eine weitere Möglichkeit kam mir in den Sinn: Vielleicht bist du erschöpft, WEIL dir der Sinn fehlt.

Elon Musk: Try to be useful

Elon Musk war vor einigen Tagen Redner beim Abschlussevent eines US-amerikanischen Start-Up Colleges. Der Moderator fragte ihn, welchen Rat er jungen Absolventen für ihre Karriere mitgeben würde. 

Seine Antwort hat mich begeistert, denn sie könnte auch vom Dalai Lama sein 😉

Elon Musk: “Versuche, so nützlich wie möglich zu sein. Das klingt vielleicht banal, aber es ist unglaublich schwer, wirklich etwas Nützliches zu tun, besonders für viele Menschen. 

Frag dich: Welchen Nutzen habe ich meinen Mitmenschen gebracht?

Es ist fast wie in der Physik: Echte Arbeit wird definiert als etwas, das Energie überträgt. Und das ist der Punkt: Es ist wahnsinnig schwer, echte, sinnvolle Arbeit zu leisten. Aber wenn du genau das anstrebst, dann steigen deine Erfolgschancen enorm.”

Und: “Strebe nicht nach Ruhm, strebe nach echter Arbeit.”

Und weiter: “Zerschmettere dein Ego und übernimm radikal Verantwortung. Ein häufiger Grund für das Scheitern ist, wenn das Ego größer ist als die tatsächliche eigene Fähigkeit. Denn dann verlierst du den Bezug zur Realität und auch den Bezug zu echtem Fortschritt.”

Elon Musk at Y Combinator, June 16, 2025

Kurz gesagt: Mach etwas, das deinen Mitmenschen nützt, halte dein Ego klein und übernimm Verantwortung.

Lama Tsongkhapa: das kostbare Menschenleben erkennen

Im tibetischen Buddhismus gibt es eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Erwachen. Sie heißt Lamrim und bedeutet “Stufenpfad zum Erwachen”. 

Der tibetische Meister Je Lama Tsongkhapa verfasste mehrere sog. Lamrim-Schriften. Diese Texte erläutern einerseits die gesamte buddhistische Lehre und sind andererseits aber vor allem Meditationsanleitungen, um die Lehre zu verinnerlichen.

Ein wichtiges Meditationsthema im Lamrim ist “Die Kostbarkeit des Menschenlebens zu erkennen”. Dabei kontemplieren wir darüber, dass wir in einem (halbwegs) gesunden Körper leben mit normalen geistigen Fähigkeiten usw.

Zusätzlich machen wir uns auch die äußeren Umstände, in denen wir leben, bewusst. Wir leben in einem Land, wo wir relative Freiheiten genießen – bei uns gibt es weder Krieg noch Hunger noch andere Katastrophen usw. 

Wenn wir weiter darüber nachdenken, erkennen wir, dass all dies nicht selbstverständlich und auch nicht von Dauer ist. Wir leben in einem Rechtsstaat, in dem es (noch) viele Freiheiten gibt, wie z.B. freie Religionsausübung, (nicht mehr ganz so) freie Meinungsäußerung, freies Denken usw. Und außerdem kann dieses Leben “so schnell wie ein Blitz am Himmel wieder vergangen” sein.

Wenn wir wirklich darüber nachdenken, erkennen wir: Diese Bedingungen sind selten, daher kostbar.

Wir haben also JETZT großartige Möglichkeiten, um diesem Leben echten Sinn zu geben.

Und wenn wir diese einmalige Chance vorbeiziehen lassen, ist es so, als würden wir ein Haus voller Edelsteine als Bettler wieder verlassen.

Dalai Lama: der Sinn des Lebens

Was ist der Sinn des Lebens aus buddhistischer Sicht? Der Sinn des Lebens ist es, glücklich zu sein. Wie geht das? Indem man Dinge tut, die für unsere Mitmenschen, für andere Lebewesen, für die Welt usw. von Nutzen sind. Dadurch nützt man nicht nur anderen, sondern legt die Ursachen für das eigene Glück.

Das ist nicht zu verwechseln mit “sich ausnutzen oder gar missbrauchen zu lassen”. Nein, ganz und gar nicht. Im Gegenteil. Um wirklich nützlich zu sein, braucht man neben Mitgefühl vor allem Weisheit

Doch Mitgefühl ist nicht immer ein freundliches Lächeln, manchmal kann es auch ein zornvolles Nein sein.

Die buddhistische Zufluchtsformel beinhaltet genau das: “Zum Buddha, zum Dharma und zur Höchsten Gemeinschaft nehme ich Zuflucht bis zum Erwachen. Möge ich (…) die Buddhaschaft erlangen, um allen Lebewesen zu nützen.” 

Hier wird klar: Das hohe Ziel für Buddhisten ist die Buddhaschaft – das vollkommene Erwachen -, denn damit erreicht man das höchste eigene Wohl und das höchste Wohl für andere.

S.H. Dalai Lama sagt: Wenn du den anderen Menschen schon nicht nützen kannst, dann schade ihnen wenigstens nicht. Oder: Ein wahrer Egoist schaut auf andere. Denn das ist die Ursache für Glück.

3 Fragen

1) Was ist mir wirklich wichtig – jenseits der Erwartungen anderer?

Frag dich: Was berührt dich tief im Inneren? Nicht: Was solltest du tun, sondern: was lässt dein Herz leuchten?

2) Wie kann ich mit meinen Fähigkeiten zum Wohl anderer beitragen – auch im Kleinen?

Vielleicht durch Zuhören, durch eine liebevolle Geste. Oder vielleicht durch deine berufliche Arbeit? Oder eventuell durch ein klares NEIN!

3) Was möchte ich diesem Leben lernen, verwandeln, weitergeben?

Das Leben ist in dauernder Veränderung und Entwicklung. Was willst du innerlich meistern und was sollen andere von dir lernen können? Was ist dein Potenzial?

Fazit

Der Sinn des Lebens liegt weder im schnellen Erfolg noch im äußeren Glanz – sondern in der tiefen Ausrichtung auf Mitgefühl, Weisheit und echten Nutzen für andere.

Ob mit den Worten der großen buddhistischen Meister Tsongkhapa oder S.H. Dalai Lama oder des großen Ingenieurs unserer Zeit: Wahres Glück entsteht, wenn wir Verantwortung übernehmen, unser Ego zurückstellen und bewusst danach streben, ein guter, hilfreicher Mensch zu sein.

Nicht perfekt – aber mit klarem Herzen und offenem Geist.

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