Letzte Woche habe ich im Blogbeitrag Meditieren mit Plan, Teil 1 erläutert, wie uns einfache Meditationen “von Gestresst zu Entspannt führen können. Entspannung ist aber nur der erste Schritt, die wichtige Basis. Denn Meditation bietet viel mehr. Daher gehen wir heute den nächsten Schritt: Meditieren mit Plan, Teil 2: von Zerstreut zu Fokussiert.

Zerstreut-Sein – ein Raum voller offener Fenster

Ein zerstreuter Geist ist wie ein Raum voller offener Fenster: Der Wind bläst hinein, wirbelt alles durcheinander und lässt keine Klarheit zu. Heutzutage wird diese Zerstreuung oft verstärkt durch ständige Benachrichtigungen, innere Monologe und eine Informationsflut, die wir kaum abwehren können. 

Wollen wir dies ändern, dann müssen wir uns bewusst entscheiden, unsere Aufmerksamkeit lenken zu lernen. Tun wir dies nicht, dann übernimmt die Außenwelt diese Aufgabe für uns. 

Das Ergebnis? Wir fühlen uns überfordert, unruhig und häufig auch unglücklich. Weil wir nur mehr funktionieren und reagieren, anstatt zu gestalten.

Ein zerstreuter Geist hat viele Nachteile

Verlust der Kontrolle: Ohne Fokus und Bewusstheit entscheiden andere, worauf du deine Energie richtest – Medien, soziale Netzwerke oder äußere Umstände.

Negative Gefühle: Lenken wir unseren Fokus auf Ängste, Unsicherheiten oder Probleme, dann fühlen wir uns schlecht – unabhängig davon, ob diese Gedanken der Realität entsprechen. Tony Robbins sagt: „What you focus on is what you feel.“.

Geringe Produktivität: Ohne Konzentration springen wir von Aufgabe zu Aufgabe, ohne etwas wirklich zu vollenden. Das raubt viel Zeit und nährt die Unzufriedenheit. 

Marcus Aurelius, der römische Kaiser und Philosoph, erkannte schon vor Jahrhunderten: „Dein Lebensglück ist abhängig von der Qualität deiner Gedanken.“

Ein zerstreuter Geist ist voller unkontrollierter, oft negativer Gedanken. Das Glück bleibt aus, weil unsere innere Welt völlig durcheinander gewirbelt und außer Kontrolle geraten ist.

Fokussiert -Sein – ein ruhig fließender Fluss

Ein fokussierter Geist hingegen ist wie ein ruhig fließender Fluss klar, zielgerichtet und kraftvoll. Wenn wir von Zerstreut zu Fokussiert gehen und unsere Aufmerksamkeit bewusst lenken, verändern wir nicht nur unsere Wahrnehmung, sondern auch unser Handeln und damit unser Leben. 

Shantideva, ein indischer Meister, lehrte schon im 8. Jahrhundert, dass die Wachsamkeitniemals von der Eingangstür des Denkens entfernt werden” darf. Denn ohne Wachsamkeit würden destruktive Gedanken schnell die Kontrolle über unser Denken und Handeln übernehmen.

Die Vorteile eines fokussierten Geistes

Klarheit und Gelassenheit: Mit Fokus kannst du dich auf das Wesentliche konzentrieren, anstatt dich in Nebensächlichkeiten zu verlieren. Das schafft innere Ruhe, selbst in stürmischen Zeiten.

Bessere Entscheidungen: Ein klarer Geist wägt ab, reflektiert und trifft bewusste Entscheidungen, statt impulsiv zu reagieren. Wie Tony Robbins sagt: „It’s decisions, not conditions, that determine our destiny.“

Zufriedenheit und Erfolg: Wenn wir unsere Energie auf ein Ziel richten, setzen wir unsere Kräfte effektiv ein. Das führt zu Fortschritt – sei es in der Arbeit, in Beziehungen oder in der persönlichen Entwicklung.

Fokus ist die Superkraft unserer Zeit. Wenn du lernst, dich bewusst zu konzentrieren, hast du DAS Werkzeug, das dich Aufgaben vollenden und Ziele erreichen lässt

Von Zerstreut zu Fokussiert – Meditation hilft

Die gute Nachricht: Fokus und Bewusstheit können trainiert werden!

Du lernst…

…die „Tür“ des Geistes zu bewachen: DU entscheidest, welche Gedanken Einlass finden und welche abgewiesen werden.

…den Fokus zu lenken: DU entscheidest, wem oder welchen Projekten du Energie und Aufmerksamkeit schenkst.

Meditation ist das beste Training, um den geistigen Fokus-Muskel zu entwickeln.

Während Entspannungstechniken wie z.B. die Zwerchfell- oder die Dreiecks-Atmung (aus Teil 1) den Geist beruhigen, trainierst du bei der Fokus-Meditation – auch bekannt als Shamatha-Meditation  – die einspitzige Konzentration des Geistes. 

Du übst, die Aufmerksamkeit gezielt auf einen Punkt zu richten und Ablenkungen loszulassen. Das geschieht nicht von selbst und ist keine leichte Aufgabe, besonders in einer Welt, die uns ständig zerstreuen will.

Deine Übung – die Eine-Aufgabe-Meditation

Mit dieser einfachen, aber effektiven Übung kannst du bei alltäglichen Handlungen deinen Fokus stärken:

   – Wähle eine alltägliche Tätigkeit – z. B. Teekochen, Kaffeetrinken, Pinkeln, etc.  

   – Entscheide dich, während dieser Tätigkeit bewusst zu atmen UND die Tätigkeit mit allen Sinnen bewusst wahrzunehmen – Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tastempfindung. 

   – Spüre den Atem und erlebe den Moment: Wie fühlt sich die Teetasse in deiner Hand an? Welchen Geruch hat der Kaffee? Wie schmeckt er? Welches Geräusch machst du beim Pinkeln? Wie fühlst du dich, wenn die Blase leer ist?  

   – Wenn dein Geist abschweift, bring ihn immer wieder zurück zur Aufgabe: bewusst ATMEN und mit ALLEN SINNEN erleben.  

Mit dieser Übung kannst du ergänzend zur Sitzmeditation deinen Fokus auch im alltäglichen Tun kultivieren.

Fazit: Dein Fokus – dein Leben

Meditieren mit Plan – Von Zerstreut zu Fokussiert bedeutet, die Kontrolle über deinen Geist zurückgewinnen. Ein zerstreuter Geist lässt sich treiben – ein fokussierter Geist ist mächtig und aktiver Gestalter des Lebens.

Schwierige Lebensumstände können als großartige Veränderungs- und Wachstumschancen gesehen werden oder aber als Grund für depressive Verstimmungen. 

Ob wir uns als Opfer der Umstände oder als Gestalterinnen unseres Lebens sehen, ist vor allem abhängig von unseren Gedanken.

Denn es ist der Geist, es sind die Entscheidungen und die Qualität unserer Gedanken, die das Leben bestimmen. 

Meditation ist DAS Training für Fokus und Gestaltungskraft: Ein starker Geist bewacht seine Türen und Fenster und lenkt seine Aufmerksamkeit auf das, was wirklich zählt und wichtig ist. 

Daher liebe ich Shamatha, die Fokus-Meditation 😊

Nächste Woche erfährst du mehr über die dritte Stufe: Meditieren mit Plan, Teil 3: Von Unwissend zu Erkennend.

Bis dahin, bleib dran und frag dich mal ernsthaft: Wer entscheidet, wohin dein Fokus geht – die Welt oder du selbst? Erinnere dich, du hast die Wahl 😉

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