„Deine Geschichte anerkennen und dich dafür zu lieben, ist das Mutigste, was du je tun wirst. Lass los, was du glaubst, sein zu müssen und umarme, was du bist.“ Aus: Brené Brown. Die Gaben der Unvollkommenheit.

Das bin ich…

Meine Geschichte anerkennen und mich dafür zu lieben…, zu sagen: das bin ich und dafür liebe ich mich, diese Worte, diese Gedanken haben mich tief bewegt. Ja, genauso ist es: Das, was du siehst, ist mein Leben. Und mein Leben ist das Ergebnis meiner Entscheidungen, meiner Handlungen, Gedanken, Einstellungen, meiner Emotionen, Empfindungen und Erfahrungen, meiner Werte, meiner Art zu essen usw.

Das, was ich heute bin, das, was du heute bist, ist das Produkt unzähliger vergangener Momente – Handlungen, Gesten, Wünsche, Absichten, Gedanken, Entscheidungen, Emotionen, Freud und Leid usw. Und dieses Produkt, unser Leben, vollständig anzuerkennen und uns dafür auch noch zu lieben, ist sehr herausfordernd und erfordert großen Mut.

Selbstliebe ist Liebe

Selbstliebe habe ich lange Zeit nicht wirklich verstanden, ja ich hab’s sogar geringschätzig und abwertend betrachtet. Auch in der buddhistischen Tradition wird Selbstliebe oft ausgeblendet und mit Egozentrik, mit Ich-Anhaftung gleichgesetzt. Doch übertriebene Ich-Bezogenheit und Selbstliebe sind völlig verschieden.

Übertriebene Egozentrik ist DIE Ursache für viele Probleme in unserer kleinen und großen Welt. 

Selbstliebe hingegen ist echte Liebe. Sie schaut tief nach innen. Wenn wir uns wirklich lieben, sind wir in Verbindung mit uns selbst, entdecken wir in uns das gesamte Universum und gleichzeitig unsere einzigartige Individualität. Wir erfahren unsere eigene Geschichte und haben den Mut, uns dafür zu lieben. Wir sind mit allen und allem verbunden und erkennen, dass wir immer neu entstehen und vergehen.

Wenn wir aus ganzem, vollem, tiefem Herzen leben wollen, müssen wir lernen, uns selbst zu lieben. Dabei ist von entscheidender Bedeutung, wie sehr wir uns selbst kennen, um uns lieben zu können. (Brené Brown. Die Gaben der Unvollkommenheit.)

Liebe braucht Verstehen

Das Sanskrit-Wort für Liebe ist maitri. Die Wurzel von maitri ist mitra und dies bedeutet Freund/Freundin, Freundschaft. Das Gefühl der Verbundenheit ist die Basis von Freundschaft und Liebe. Doch um wirklich lieben zu können, braucht es auch Weisheit und Verstehen. Wenn du dich einem Freund verbunden fühlst und ihm etwas schenkst, das er gar nicht braucht, so ist das keine Liebe. Die Absicht mag zwar gut sein, aber ohne Weisheit, ohne Verstehen ist das keine Liebe, sagt Thich Nhat Hanh. 

Mir fällt es heute noch schwer, anlassbezogene Geschenke auszuwählen. Eigentlich bin ich großzügig und wenn ich merke, er/sie braucht oder wünscht sich dies oder das, dann kann ich es ohne zu zögern geben. Doch ein Geschenk für Weihnachten oder für den Geburtstag auszuwählen, das stresst mich meistens. Und oft bin ich mir nicht sicher, ob’s auch wirklich passt.

Meine Schwester ist das genaue Gegenteil. Sie findet immer das richtige Geschenk für alle. Und ich frage mich oft: Wie kommen ihr nur diese kreativen Ideen? Wie geht’s dir beim Geschenke-Auswählen für deine Freunde und Verwandten? 

Drei Kräfte: Liebe, Mut und Weisheit

In der buddhistischen Tradition sagen wir: Um wirklich abheben zu können und Befreiung zu erlangen, brauchen wir zwei gesunde Flügel. Den Flügel der Weisheit und des Verstehens und den Flügel der Liebe und des Mitgefühls.

Und um beide Flügel stark werden zu lassen, brauchen wir eine weitere Kraft: Mut und Entschlossenheit, also innere Stärke. Kommen diese drei Kräfte zusammen, so sind sie ein unschlagbares Team und wir können abheben, über das Weltliche hinausgelangen und erwachen.

Auf den Alltag bezogen heißt das: Weisheit und Verstehen helfen uns zu erkennen, welche Handlungen, welche Gedanken und Übungen anzunehmen und welche aufzugeben sind. Wir erkennen die Ursache für dauerhaftes, lang anhaltendes Glück.

Mit Mut und Entschlossenheit können wir Grenzen setzen und sind stark genug, nicht aufzugeben.

Mit Liebe und Mitgefühl bleiben wir wohlwollend mit uns selbst und anderen verbunden, ohne uns vereinnahmen zu lassen.

Selbstliebe ist…

…morgens mit dem Gedanken aufzuwachen: egal, was ich heute schaffe und was unerledigt bleibt: ich bin gut genug.

…abends mit dem Gefühl ins Bett zu gehen: ja, ich bin unvollkommen und verletzlich und bisweilen auch ängstlich, doch das ändert rein gar nichts daran, dass ich auch mutig bin und liebenswert und dass ich dazugehöre. (Brené Brown. Die Gaben der Unvollkommenheit.)

Lieben ist aktives Handeln

Lieben ist ein Verb, ist aktives Handeln und muss immer wieder getan werden. Wir müssen herausfinden, wer und was gut für uns ist, wer und was uns inspiriert. Lieben heißt, Verantwortung zu übernehmen für mich, für mein Wohlergehen und mutig das zu tun, was mich glücklich macht. Das hört nie auf, wird aber mit der Zeit wohl immer leichter. 

Wenn ich volle Verantwortung für mich übernehme, dann kann ich auch für mich einstehen und anderen auf Augenhöhe begegnen. Ich bin nicht Opfer, brauch‘ keine „Beschützer“ und keine Helden, die für mich entscheiden. Ich bin verfügbar für mich und für andere.

Kommunikation wiederherstellen

Wie wollen wir herausfinden, was uns gut tut? Dazu müssen wir nach Innen gehen und die Kommunikation mit uns selbst wiederherstellen. Es sind nicht die äußeren Faktoren, die für unser Wohlergehen oder für unser Unglücklichsein verantwortlich sind.

Nicht das Wetter, nicht die anderen Menschen, nicht das Weltgeschehen usw. Sie alle sind nicht für mein Glück, für mein Leid verantwortlich. Das heißt aber nicht, dass wir vom Weltgeschehen getrennt und isoliert wären. Wir sind ja Teil dieser Welt und daher auch mit allen Geschehnissen verbunden, auch wenn sie noch so grausam sind. Es heißt vielmehr, dass wir uns nicht fortschwemmen lassen und die Verantwortung für unser Wohlergehen nicht äußeren Umständen überlassen.

Unbeständigkeit als Weg zur Freiheit

Ein Merkmal unserer Existenz ist die Unbeständigkeit und deren Definition ist Augenblicklichkeit. Das bedeutet, unser Körper, unser Bewusstsein, unsere Emotionen usw. ändern sich von Moment zu Moment. Heute bin ich eine andere als gestern. Jetzt bin ich eine andere als noch vor einer Minute. Nichts steht still, nichts bleibt gleich, auch nicht einen Augenblick lang.

Diese Veränderungsprozesse laufen nicht zufällig ab. Sie passieren aufgrund spezifischer Ursachen und Bedingungen. Das Kausalitätsprinzip besagt: Ursachen und Wirkungen haben eine Beziehung der Gleichartigkeit. Das heißt, aus einem Apfelsamen kann wiederum nur ein Apfelbaum entstehen und eben keine Weinrebe. 

Auf geistiger Ebene bedeutet dies: positive, heilsame Handlungen ziehen Gleichartiges an, nämlich Glück und Freude. Wir können lernen, jene Ursachen zu pflanzen, die wohlschmeckende Früchte als Resultat hervorbringen, nämlich Freude, Glück, liebevolle Freunde usw.

Dies herauszufinden und dann mutig danach zu handeln, das ist ein Stück Freiheit.

Meditation und Achtsamkeit: Liebe in Aktion

Wenn wir uns Zeit für die Meditation nehmen, nehmen wir uns Zeit für uns. In der Meditation stellen wir die Verbindung, den Kontakt mit uns wieder her. Durch die Meditation wird die Achtsamkeit geschult und trainiert. Und im Licht der Achtsamkeit sehen wir alle Facetten unseres Seins und erkennen, was wir wirklich brauchen.

In der buddhistischen Tradition sagen wir, die Lebewesen bestehen aus sog. 5 Skandhas, auch Aggregate oder Anhäufungen genannt. Allgemein können wir sagen, wir bestehen aus Körper und Geist.

Also ich – Monika – bin eine Person, deren Basis Körper, Geist und Emotionen sind. Die Person Monika, aber auch du, die diesen Blogartikel gerade liest, wir alle bestehen in Abhängigkeit von Körper und Geist. Die Personen Monika oder Sabine oder Maria oder Peter oder Klaus sind nicht getrennt, sind nicht isoliert von Körper und Geist. 

Und: Wir sind Königinnen im Königreich unserer Körper-Geist-Emotionen-Welt und können diese auch positiv beeinflussen und verändern. Dieses Königreich ist unser Tempel, da haben wir alle Macht. Meditation macht unseren Geist stark und trainiert Achtsamkeit und Introspektion, also Innenschau.

Mit Hilfe der Meditation gewinnen wir Zugang zu subtilen Bewusstseinsebenen und können unsere Gedanken, Einstellungen, Emotionen und Gefühle stärken und ihnen positive Kraft verleihen. So verändern wir Gewohnheiten und Verhaltensmuster.

Der nächste Schritt: meditieren lernen

Shamata Meditation oder Konzentrative Meditation ist die beste Praxis, um Fokus, Achtsamkeit und Innenschau zu trainieren. Achtsames Atmen, Entspannen und Loslassen sind wunderbare Übungen zur Stärkung der Präsenz. Das Tolle ist, dass es für diese Form der Meditation einen klaren Stufenweg gibt, der tausendfach erprobt ist und den jede Person erlernen und trainieren kann.

Mehr zu Meditation und Achtsamkeit findest du in meinen Blogartikeln Was ist Meditation und Was ist Achtsamkeit.

In unseren Meditationskursen hast du die Möglichkeit Theorie und Praxis der [Shamata-] Meditation zu lernen. Trag dich gerne in die Interessentenliste ein – dein Eintrag ist unverbindlich und kostenlos. 

Meditieren ist einfach – wenn man weiß, wie’s geht. Für AnfängerInnen ist es äußerst wichtig, klare und kompetente Anleitungen zu erhalten, um richtig zu starten.

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