Klarer Geist – ruhiges Leben. Kürzlich hörte ich einen Vortrag zum Thema Achtsamkeit (“Mindfulness in Plain English”) vom mittlerweile 97-jährigen Mönch Bhante Gunaratana. Er erklärte: „Es gibt keine Konzentration ohne Weisheit – und keine Weisheit ohne Konzentration. Wer beides kultiviert, kommt dem inneren Frieden ein gutes Stück näher.“
Das ist aktueller denn je. Denn: Meditation ist keine Auszeit vom Leben.
Meditation ist DAS Werkzeug, mit dem wir das Leben meistern – besonders in schwierigen und herausfordernden Zeiten.
…weil wir jeden Tag Probleme haben
Bhante stellt die Frage: “Warum ist es so wichtig, jeden Tag zu meditieren?” und beantwortet sie auch gleich mit: “Weil wir jeden Tag Probleme haben.”
Diese einfache und klare Aussage hat mich wie ein Blitz getroffen. Sie hat mich wachgerüttelt und auf den Boden der Realität geholt.
Ja, genau, das ist es: Bevor wir uns auf spirituelle Ziele fokussieren, müssen wir auf der Erde ankommen und Bodenhaftung gewinnen. Oder anders gesagt: Komm runter, bevor du abhebst 😉
Ein starker, klarer Geist ist die Basis, um unser Leben im Hier und Jetzt selbstbestimmt gestalten zu können.
Jeder Tag überrascht uns mit Herausforderungen. Manche sind klein, andere größer und daher schwerer zu bewältigen. Wir müssen Entscheidungen treffen, Probleme lösen, klar denken – auch dann, wenn sich die Ereignisse überschlagen.
Wie geht ein unruhiger, vernebelter Geist mit Problemen um? Er neigt dazu, sie zu verschleiern, zu verdrängen und schön zu reden. Oftmals werden eigene Probleme auch auf nahestehende Menschen oder unerreichbare Phänomene projiziert.
Die Folge? Missverständnisse, Fehler, Konflikte und innere Erschöpfung.
Ein klarer Geist hingegen reagiert nicht aus dem Stress heraus. Er AGIERT aus der Ruhe heraus. Meditation hilft uns, Klarheit und Ruhe zur Gewohnheit zu machen.
Die Folge? Ein klarer und starker Geist, der Probleme erkennt und mit Offenheit und Entschlossenheit sie zu lösen versucht und nicht verzweifelt, wenn’s nicht gelingt.
Die 2-Minuten-Übung: Kleine Pause, große Wirkung
In weiterer Folge empfiehlt Bhante Gunaratana folgende Übung: Halte jede Stunde für zwei Minuten inne und meditiere. Lass los und unterbrich das, was du gerade tust, für zwei Minuten.
Sitze oder stehe bequem und aufrecht, lass alle Gedanken los und beobachte deinen Atem.
Atme ein und spüre, wie der Atem durch die Nase in den Bauch strömt, atme aus und spüre, wie der Atem durch die Nase den Körper verlässt.
Einatmen – Ausatmen. Zwei Minuten lang.
Und danach arbeitest du weiter. Nach 58 Minuten wiederholst du diese Übung. Zwei Minuten Atempause. Nach weiteren 58 Minuten wieder usw. Klingt banal? Ist es nicht.
Diese kleine Mikro-Pause wirkt wie ein Reset-Knopf für dein Nervensystem.
Die Anspannung, die sich während der 58 Minuten aufgebaut hat, löst sich. Der Geist wird frei, klar und frisch.
Wenn du das über den Tag verteilt regelmäßig machst, bist du abends nicht erschöpft, sondern entspannt und gelassen. Du bringst weniger Reizbarkeit mit nach Hause – und mehr Präsenz und Heiterkeit.
Deine Familie und dein Nervensystem werden es dir danken.
Meditation als tägliche Praxis, nicht als Ausnahme
Je regelmäßiger du meditierst, desto leichter wird es. Du baust Momentum auf. Es wird zur Gewohnheit, zum Anker im Alltag.
Und mit der Zeit entsteht etwas Tieferes: Du freust dich auf deine Meditationszeit. Vielleicht abends, nach dem Essen, nach der Dusche – eine halbe Stunde ganz bei dir. Kein Handy, kein Input, nur Atmen, Sitzen, Präsent-Sein.
Wenn du dann schlafen gehst, nimmst du einen ruhigen Geist mit ins Bett. Keine Grübeleien, kein Gedankenkreisen – sondern einfach: entspannt und ruhig einschlafen.
Fazit: Du brauchst Regelmäßigkeit
Meditation ist keine Frage der Dauer, sondern der Regelmäßigkeit. Zwei Minuten pro Stunde reichen, um den Kreislauf von Anspannung und Reizbarkeit zu durchbrechen. Und wenn du daraus eine Gewohnheit machst, verändert sich etwas Grundlegendes: Deine Art, durch den Tag zu gehen und dein Leben zu gestalten. Du bist wach, präsent und gelassen.
Probier’s aus. Heute noch. Zwei Minuten – jetzt.
Einatmen. Ausatmen. Wiederholen.
Willst du Fokus und Klarheit schulen? Das geht am besten mit Hilfe der Shamatha-Meditation.
Oder hast du bereits Meditationserfahrung und willst deine Meditation vertiefen?
Dann lass‘ uns reden, ich unterstütze dich gerne. 😊
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