Übers Sterben reden die wenigsten Menschen – sei es aus Angst, aus Unwissenheit oder aus Sorge, andere zu belasten. Natürlich reden wir über den Tod, wenn Freunde oder Verwandte grad gestorben sind. Doch auch hier bleiben wir auf Distanz: “Woran ist sie/er denn gestorben?” oder “Oh, das kam so plötzlich und unverhofft, hoffentlich hat sie/er nicht allzu viel leiden müssen.” usw. Dass wir selbst einmal diejenigen sein könnten, worüber in solchen Gesprächen geredet wird, haben wir nicht im Blick. 

Der Tod macht sprachlos

Der Tod macht sprachlos und diese Sprachlosigkeit hinterlässt Spuren: ungelöste Trauer, Missverständnisse und ein Gefühl der Isolation. Viele Menschen, die den Tod eines geliebten Menschen erlebt haben oder aufgrund einer Krankheit das eigene Sterben herankommen sehen, fühlen sich oft überfordert, über das Unausweichliche zu sprechen.

Doch Schweigen, Vermeiden und Verdrängen verstärken nicht nur die Angst vor dem Unbekannten, sondern auch das Gefühl der Hilflosigkeit. Und dies führt häufig zu passiver Opferhaltung und zum Aufgeben einer positiven und optimistischen Grundhaltung zum Leben. 

Tod und Vergänglichkeit anerkennen

Der Tod ist eine unverrückbare Realität. Auch wenn es gegenwärtig immer mehr Menschen gibt, die den Tod austricksen wollen 😉

Das Wissen um die Bedeutung von gesunden Makro- und Mikronährstoffen, sowie von Körpertraining und emotionaler Ausgeglichenheit für ein langes und gesundes Leben, ist heute kein Geheimnis mehr. 

Doch trotz dieser großartigen Erkenntnisse bleibt die Tatsache bestehen, dass die meisten von uns in spätestens 50-100 Jahren nicht mehr leben werden

Und da die Ur-Angst fast aller Menschen die Angst vor dem Tod ist, ist es nur wichtig und richtig, sich frühzeitig mit Tod und Vergänglichkeit zu beschäftigen. Und zwar nicht als abstraktes Phänomen, sondern als konkretes Ereignis, das auch ICH ganz konkret erleben werde. 

Wenn wir uns Zeit nehmen, über das eigene Sterben nachzudenken und offen darüber zu sprechen, dann sind wir nicht mehr so verzweifelt und paralysiert, wenn der Tod schließlich an unsere Tür klopft und das Lebensende einläutet.

Und im besten Fall können wir entspannt und gelassen der Endlichkeit unseres Lebens entgegenblicken – ohne Reue und Bedauern. Das ist die beste Voraussetzung für ein mutiges und freudvolles Leben, das die Kostbarkeit des Augenblicks schätzt und genießt.

Offene Gespräche über Tod und Sterben schaffen zudem Raum für emotionale Verbindungen. Als Akt der Selbstfürsorge geben wir durch das Mit-TEILEN Einblick in unser Inneres und können dadurch emotionale Knoten lösen und uns so ein Stück weit befreien.

Verdrängen und Vermeiden funktionieren nicht

Oft wird versucht, die eigene Trauer oder Angst zu verdrängen, indem man sich ablenkt – durch Arbeit, Unterhaltung oder das Vermeiden von Orten und Situationen, die an den Tod erinnern. 

Verdrängen oder Vermeiden verschafft sicherlich kurzfristig Erleichterung, lässt aber Angst und Trauer im Hintergrund weiter wirken. Und oberflächliche Gespräche hinterlassen oft ein Gefühl der Leere und Unzufriedenheit, weil die eigentlichen Emotionen nicht angesprochen werden. 

Offen über Tod und Vergänglichkeit sprechen lernen

Offen über Tod und Vergänglichkeit zu sprechen ist nicht einfach. Doch jede/jeder kann es lernen.

Hier sind einige Strategien, die helfen können:

1. Starte mit kleinen Schritten
Es muss nicht gleich ein tiefgründiges Gespräch sein. Beginne mit kleinen Bemerkungen über deine Gedanken oder Gefühle. Zum Beispiel: „Ich habe heute über die Vergänglichkeit des Lebens nachgedacht und gemerkt, wie sehr mich das beschäftigt.“ Diese Offenheit eröffnet oft neue Möglichkeiten für ein Gespräch.

2. Finde die richtigen Menschen
Nicht jeder ist bereit oder in der Lage, über den Tod zu sprechen. Suche dir Menschen, die empathisch zuhören können – ein guter Freund, ein Familienmitglied oder auch ein Bekannter. Manchmal sind Gleichgesinnte auch in Online-Communitys zu finden.

3. Nutze inspirierende Ressourcen
Bücher, Podcasts oder Filme über Tod und Vergänglichkeit können helfen, eigene Gedanken und Gefühle zu sortieren und das Gespräch zu erleichtern. Sie bieten oft Denkanstöße für gute Gespräche.

Offen über Tod und Vergänglichkeit zu sprechen, ist ein wichtiger Schritt, um die Angst davor zu verringern. Gleichzeitig fördert es die Verbindung zu anderen Menschen und stärkt das Gefühl, nicht allein zu sein. 

Probiere es aus – es könnte dein Leben bereichern 🙂

Geführte Meditation: Vergänglichkeit begreifen und annehmen

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Monika Eisenbeutel - Blog - Newsletter-Meditieren-mit-Plan

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