Manchmal schlägt das Leben zu – im wörtlichen Sinn.
Es war ein frostiger Novembertag, der perfekt begann: Termine erledigt, Einkäufe abgehakt, das gute Gefühl von „alles geschafft“.
Bis, ja bis der Bus an mir vorbeifuhr.
“Kein Problem“, dachte ich. „Den erwische ich noch, ich bin ja schnell.“ Und los ging‘s.
Ich sprintete, heldenhaft und entschlossen und fühlte mich wie eine olympische Sprinterin 😉 – nur leider hatte ich meine Muskeln nicht aufgewärmt.
Die Natur liebt es, uns hin und wieder an die Unbeständigkeit zu erinnern. Und zwar nicht in Form einer philosophischen Abhandlung, sondern ganz handfest: Mitten auf dem Gehsteig streikte mein Gesäßmuskel.
Einen kurzen Moment verlor der Muskel die Kontrolle über mein Bein und schon geschah es: ein unfreiwilliger Flug in Richtung Boden.
Schürfwunden, kaputte Kleidung und die Lektion des Alltags
Da lag ich nun.
Die Knie blutig, die Ellbogen zerkratzt, die Kleidung ruiniert.
Ein freundlicher Passant bot mir seine Hilfe an.
Doch ich überprüfte schnell meine Gelenke und meine Gehfähigkeit: „Nicht so schlimm“, sagte ich, „meine Gelenke sind intakt, danke.“
Hey, ich war immerhin noch gehfähig 😄 Kein Grund zur Panik.
Doch der Schmerz kam später – ungebeten und unaufhaltsam. Ein Muskelfaserriss, vielleicht sogar ein Muskelriss, begrüßte mich mit einem bitteren: „Das hast du jetzt davon.“
„Es hätte schlimmer kommen können“, dachte ich. Und genau das ist das Leben in seiner unvorhersehbaren Großzügigkeit:
Du kannst von einer Sekunde auf die andere die Hauptrolle in einem absurden Slapstick-Stück übernehmen, das du dir nie ausgesucht hast.

Down-Under und der Marathon des Alltags
Heute, Wochen später, bin ich auf Reisen in Down-Under. Es klingt traumhaft, nicht wahr? Ist es auch 🧡
Nationalparks, endlose Strände in Neuseeland, dann wieder unterwegs in Millionenstädten wie Sydney und Melbourne.
Wir erkunden die Umgebung meistens zu Fuß. Wir gehen viele, viele Kilometer pro Tag.
Doch meine Beweglichkeit ist eingeschränkt:
Gehen – ja. Laufen, abruptes Drehen oder schnelles Überqueren der Straße – ein klares Nein.
Und das stundenlange Sitzen im Flugzeug auf der Anreise war eine echte Qual. Auch längeres Meditieren ist kaum möglich, zu sehr schmerzen Gesäßmuskel und Sitzbeinknochen.
Und doch: Dieses kleine Drama erinnert mich täglich an die größte Wahrheit des Lebens – an seine Unbeständigkeit, die auch Augenblicklichkeit genannt wird.
Alles verändert sich von Moment zu Moment.
Eine Sekunde, ein falscher Schritt (ohne Aufwärmen ;-), und plötzlich ist alles anders.
Humor trifft Weisheit
Die Vergänglichkeit des Lebens hat nicht immer den Ernst einer griechischen Tragödie. Manchmal kommt sie als Slapstick daher, komplett mit Blut, kaputter Kleidung und der Frage:
„Warum bloß schmerzt mein Hintern, wenn ich vornüber gefallen bin?“
Unbeständigkeit bedeutet, dass sich alles jederzeit verändern kann – manchmal schmerzlich, manchmal auch wunderbar.
Der frostige Sprint im November mag mich gelehrt haben, dass ich keine Superheldin bin, aber er hat mich auch daran erinnert, dass jede Sekunde zählt.
Tanze mit der Vergänglichkeit
Das Leben ist ein Tanz auf dünnem Eis – manchmal stolpern wir, manchmal laufen wir elegant darüber hinweg.
Der Trick ist, das Stolpern mit Humor zu nehmen. Denn eines ist sicher: Die nächste Überraschung steht schon in den Startlöchern.
Also, schnür die Schuhe, mach dich bereit – und wärme dich vielleicht vorher ein bisschen auf 😅
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