Dankbarkeit, Intersein und Freiheit – geht das zusammen mit Kapitalismus?

Ich lese bzw. höre gerade die neueste Edition des Buches The Capitalist Manifesto von Johan Norberg – sehr empfehlenswert!

In diesem Buch belegt der Autor mit Zahlen, Daten, Fakten, wie globale freie Märkte weltweit die Armut verringern und die Menschen wohlhabender, gesünder, glücklicher und vor allem freier machen. Während des Hörens habe ich viele Parallelen zum Buddhismus entdeckt.

Ja, du liest richtig: Buddhismus und Kapitalismus vertragen sich gut 😉

DANKESCHÖN für eine Tasse Kaffee

Stell dir vor, du hältst eine Tasse Kaffee in der Hand. Der Duft steigt dir in die Nase, du freust dich auf den ersten Schluck.

Ein alltäglicher Moment, oder?

Aber in dieser Tasse steckt ein ganzes Universum – das führt uns mitten ins Herz unserer global vernetzten Welt. 

Norberg erzählt die Geschichte des Journalisten A.J. Jacobs, der jedesmal vor dem Essen zu allen Menschen, die dazu beigetragen haben, dass er und seine Familie diese Mahlzeit verspeisen können, DANKE sagt.

Eines Tages sagte sein Sohn zu ihm: „Aber Papa, du weißt schon, dass dich diese Menschen nicht hören können, oder?“ Das brachte Jacobs auf die Idee, sich auf die Reise zu begeben und den Menschen persönlich zu danken. 

Eine Tasse Kaffee – er beschloss, denjenigen, die seinen Kaffee machten, persönlich zu danken. Er dachte, dies wäre am einfachsten durchführbar. 

Also begab er sich auf die Reise, die er in seinem Buch Thanks A Thousand anschaulich beschreibt.

Eine Reise um die Welt

Was wie eine überschaubare Aufgabe klingt, wird schnell zu einer Reise rund um die Welt. Die Reise beginnt mindestens 9 Monate bevor der Kaffee in die Tasse rinnt und ist das Ergebnis von Tausenden Menschen.

Sie alle arbeiten zusammen, der Großteil, ohne sich zu kennen:

Bauern, die die Bohnen pflanzen, hegen und ernten; Lastwagenfahrer, die sie transportieren; Ingenieure, die Maschinen entwerfen und Arbeiter, die sie bauen; selbst die Person, die den Kunststoff für die Verpackung entwickelt, ist unerlässlich; nicht zu vergessen die Händler und Verkäufer und noch viele, viele mehr.

Tausende Menschen – Frauen und Männer unterschiedlicher Nationalität, Hautfarbe, Religion, politischer Ansicht, Bildung usw. sind in deiner Tasse Kaffee miteinander verbunden.

Die meisten kennen sich nicht, viele würden sich vielleicht sogar hassen und bekämpfen, wenn sie sich persönlich begegneten. 

Intersein in Aktion

Thich Nhat Hanh hat den Begriff Intersein geprägt, um auf die wechselseitige Verbundenheit aller Menschen, Tiere, Pflanzen, Mineralien hinzuweisen.

Kein Mensch, kein Ding existiert isoliert. 

Der Kaffee in der Tasse ist ein Wunderwerk globaler Zusammenarbeit – ein Netzwerk, das funktioniert, ohne dass es jemand zentral steuert. Das System des freien Marktes macht es möglich. 

Apropos Kaffee – ich kaufe meinen Kaffee meistens bei Prem Frischkaffee. Transparent. Nachhaltig. Frisch. Und der Kaffee schmeckt köstlich! (Ich bekomme keine Provision für diese Werbung 😊)

Eigenverantwortung

Eine freie Gesellschaft, wie sie Norberg beschreibt, basiert auf freien Märkten, geringer Bürokratie und Eigenverantwortung.

Sie ermöglicht es Menschen, ihre Fähigkeiten einzubringen, unabhängig von Herkunft, Glauben oder Lebensstil. In einer solchen Gesellschaft wird Leistung belohnt – der Begriff Meritokratie wird in diesem Zusammenhang oft verwendet. 

Dieses Prinzip ist auch die Basis im Buddhismus. Merits oder Verdienste sind positive Handlungen, die man ansammelt, um die spirituellen Ziele zu erreichen.

Verdienste wirken dabei wie ein guter, fruchtbarer Boden, in dem die Samen des Mitgefühls,der Liebe und der Weisheit erblühen können.

Man trägt selbst die Verantwortung für Glück und Leid.

Freiheit ist der Motor

Freiheit ist die Basis. Im Kapitalismus, so Norberg, arbeiten die Menschen zusammen, weil sie davon profitieren, nicht weil sie gezwungen werden.

Das Gegenteil wäre ein System, das auf Zwang und zentraler Kontrolle basiert, wie es häufig in sozialistischen und stark bürokratischen Strukturen vorkommt. Solche Systeme ersticken diese Dynamik. Man kennt diese Phänomene aus der früheren Sowjetunion.

Wo der Staat alles regelt, schwindet die Freiheit und mit ihr die Möglichkeiten der Menschen, ihr Potenzial zu entfalten und dafür auch belohnt zu werden.

Manche Menschen bezeichnen die Europäische Union auch als EUdSSR, weil Bürokratie und staatliche Eingriffe überhandnehmen und dadurch die Freiheit immer mehr eingeschränkt wird. 

So wie in der freien Marktwirtschaft geht auch im Buddhismus ohne Freiheit gar nichts. Daher ist es auch nicht erlaubt, zu missionieren oder anderen die Konversion einzureden.

Menschen müssen selbst die Initiative ergreifen, wenn sie mehr über den Buddhismus erfahren möchten. Streng genommen dürften buddhistische Meister Schüler nur dann unterrichten, wenn diese dreimal darum gebeten haben.

Dankbarkeit verändert alles

Dankbarkeit verändert die Perspektive. Sie erinnert uns daran, dass wir nicht alleine sind, dass wir mit allen verbunden sind. Dankbarkeit macht uns bewusst, wie viel wir anderen verdanken und auch, wie viel wir selbst dazu beitragen können, dass es anderen gut geht.

Es sind Tausende, die unser Leben ermöglichen und erleichtern – unser Zuhause, unser Essen, unsere Beziehungen.

In einer freien Gesellschaft haben wir die Möglichkeit, unsere Talente einzubringen und aktiver Teil eines großen Netzwerks zu sein.

Wir haben die Freiheit, etwas zu schaffen, das uns selbst und anderen Nutzen bringt. 

Freiheit und Verantwortung – der buddhistische Blick

Als Buddhistin sehe ich eine tiefe Verbindung zwischen den Ideen des Kapitalismus und den Lehren des Buddha.

INTERSEIN lehrt uns, dass alles miteinander verbunden ist – jede Handlung, jedes Wort, jeder Gedanke hat Auswirkungen. 

DANKBARKEIT öffnet unser Herz für das Intersein, für diese wunderbare Verbundenheit. 

Und FREIHEIT gibt uns die Möglichkeit, bewusst zu handeln, Verdienste zu sammeln und unser Leben und das Leben anderer zu bereichern. 

Eine freie Gesellschaft ist wie der fruchtbare Boden, der uns die Chance gibt zu wachsen. Doch fürs Säen, Gießen, Nähren und Ernten sind wir selbst zuständig.

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