Meditation ist ein Begriff, der heutzutage fast alles umfassen kann: von Achtsamkeitsübungen über Entspannungsmethoden bis hin zu spirituellen und religiösen Praktiken.

Und ständig wird uns vermittelt, wie wichtig und wohltuend Meditation sei.

Doch gerade diese Popularität führt oft zu Missverständnissen, die viele Menschen davon abhalten, die wahre Kraft der Meditation zu entdecken.

„Meditation ist Entspannung pur“

Das größte Missverständnis ist, dass Meditation hauptsächlich zur Entspannung dient. Viele glauben, dass sie sich nur hinsetzen müssen, die Augen schließen und innerhalb weniger Minuten eine tiefe Ruhe und Gelassenheit spüren werden. Und wenn das nicht passiert? Dann denken sie, dass sie es nicht können oder dass Meditation nichts für sie ist.

Dieses Missverständnis entsteht, weil Meditation in westlichen Kulturen oft als Wellness-Instrument vermarktet wird. 

Doch in ihrer Essenz ist Meditation viel mehr als das: Sie ist ein mentales Training, ein Prozess, um den Geist zu klären, Konzentration zu entwickeln und tiefes inneres Verständnis zu erlangen. Dabei geht es nicht primär um Entspannung, sondern um Transformation und Einsicht. Und das ist nicht immer bequem oder angenehm.

Meditation als Geistestraining hat Ähnlichkeiten mit physischem Training:

  • auf körperlicher Ebene werden bestimmte Muskeln gestärkt und entwickelt und
  • auf mentaler Ebene wird der Geist geschult, um Konzentration, Klarheit und innere Stabilität zu entwickeln.

Das ist anfangs genauso schweißtreibend und anstrengend wie das Muskeltraining im Fitnessstudio.

Entspannung ist nur ein Nebeneffekt und nicht das Hauptziel.

„Meditation bedeutet, keine Gedanken zu haben.“

Ein weiteres verbreitetes Missverständnis ist, dass Meditation darauf abzielt, den Geist leer zu machen und keine Gedanken mehr zu haben. Viele Anfänger sind frustriert, weil ihr Kopf scheinbar lauter wird, sobald sie still sitzen. Sie glauben, sie seien schlechte Meditierende, weil die Gedanken nicht verschwinden.

Doch Gedanken sind Aktivitäten des Geistes. Es gibt grobe oder laute Gedanken, aber auch sehr feine, subtile Ebenen.

Die groben Gedanken zu beruhigen ist nicht einfach. Doch wir müssen sie beruhigen, um die tiefer liegenden subtilen Gedanken sehen und hören zu können. 

Das gelingt mit Hilfe der Meditation.

Meditation stärkt die Kraft des Geistes. Wir werden still und sind ChefInnen unseres mentalen Reiches der Gedanken und Wahrnehmungen. Das ist der Beginn einer Transformation, die nie aufhört.

„Meditation ist nur etwas für spirituelle Menschen“

Meditation wird oft mit Spiritualität oder bestimmten religiösen Traditionen in Verbindung gebracht. Menschen, die sich als säkular bezeichnen, betrachten Meditation häufig mit Skepsis.

Sie glauben, dass Meditation an sich religiös sei oder dass sie damit einer bestimmten Ideologie folgen müssten.

Ja, es ist richtig: Meditation ist DIE Methode, um religiöse/spirituelle Verwirklichungen zu erlangen.

Doch Meditation ist bloß eine Methode, nicht der Inhalt.

Meditation als Methode ist universell und kann von jedem praktiziert werden, unabhängig von Glauben oder Weltanschauung.

Meditation hilft in erste Linie, den eigenen Geist zu verstehen und bewusster zu leben.

Wissenschaftliche Studien belegen außerdem, dass Meditation zahlreiche Vorteile für die mentale und physische Gesundheit bietet, die für jeden zugänglich sind – ob spirituell orientiert oder nicht.

Missverständnisse überwinden

Genauso wie ein Anfänger beim Sport nicht sofort einen Marathon laufen kann, braucht auch der Geist Zeit, um ruhig und fokussiert zu werden. Meditation ist eine Lebenspraxis, die Geduld und Beständigkeit erfordert.

Meditation ist keine Aufgabe, die man abhaken kann. Es geht darum, einen Freiraum für Geistestraining und Entwicklung zu schaffen, ohne große Erwartungen.

Ziel ist es, sich mit dem auseinanderzusetzen, was ist – seien es Gedanken, Gefühle oder innere Unruhe.

Es gibt verschiedene Meditationsformen, die unterschiedlichen Zielen dienen.

Traditionelle Ansätze wie die Shamata-Praxis oder Vipassana zielen darauf ab, den Geist zu schärfen und tiefere Einsichten zu gewinnen.

Finde eine Methode, die zu deinen Bedürfnissen und Zielen passt.

Fazit

Meditation ist keine schnelle Lösung für Stress oder ein Mittel, um sofortige Entspannung zu finden.

Sie ist ein tiefgreifender Prozess, der Zeit und Hingabe erfordert. Das größte Missverständnis – dass Meditation immer entspannend sein muss – hält viele davon ab, ihre wahre Wirkung zu erleben.

Indem du Meditation als mentales Training verstehst und dir erlaubst, den Prozess ohne Druck zu erleben, kannst du nach und nach ihre transformative Kraft entdecken.

Mit einfachen Übungen wie z.B. “Die Atemzüge zählen” kannst du beginnen, deinen Geist zu schulen und mehr Klarheit und Fokus in dein Leben zu bringen.

Es ist eine Reise, die nicht immer bequem, aber letztendlich unglaublich bereichernd ist.

Audio-Meditation „Die Atemzüge zählen

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Monika Eisenbeutel - Blog - Newsletter-Meditieren-mit-Plan

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