Neulich bin ich zweimal fast über Schlangen gestolpert. Ich lief entspannt meine Laufrunde und plötzlich bemerkte ich eine Schlange. Direkt vor mir. Es war eine ausgewachsene Ringelnatter. Sie lag regungslos quer über der Laufstrecke.
Mein erster Gedanke: “Die ist tot.”. Doch als ich hinter ihr in den Boden trampelte, ergriff sie schnell die Flucht. Elegant ringelte sie sich ins sichere Gebüsch davon. Diese wunderschöne Schlange mit ihren gelben Wangenflecken hatte nur eins im Sinn: bloß weg hier.
Die zweite Schlange
Ich lief weiter. Nach ein paar hundert Metern wartete die nächste Überraschung. Eine zweite Schlange: eine junge Kreuzotter, eingerollt mitten im Weg. Als ein Radfahrer um die Kurve raste und sie dabei fast überfuhr, war mir klar: Hier ist’s zu gefährlich für das Tier.
Also wollte ich sie wieder mit der bewährten Trampel-Methode verscheuchen.
Doch diese kleine Schlange?
Sie dachte gar nicht daran zu fliehen. Stattdessen züngelte sie aggressiv, riss ihr Maul auf und tat so, als wollte sie mich angreifen. Obwohl sie winzig war. Diese Kreuzotter wusste instinktiv: Ich habe Gift. Ich kann kämpfen.
Ich bin mehrmals in der Woche auf dieser Laufstrecke unterwegs – laufen, gehen, Rad fahren. Schlangen habe ich dort noch nie gesehen. Doch an diesem Tag? Zwei Schlangen. Innerhalb von Minuten.
Fast ein Wunder. Es fühlte sich an wie eine Botschaft, die mich tatsächlich mehr bewegt hat, als ich zunächst dachte.
Flucht oder Angriff: instinktive Muster
So unterschiedlich wie diese beiden Schlangen verhalten sich auch die Menschen. Manche fliehen und gehen jeder Konfrontation aus dem Weg. Andere beißen sofort zu, wenn sie sich bedroht fühlen.
Tiere folgen ihren Instinkten. Sie können nicht anders.
Aber wir Menschen? Wir hätten die Wahl. Wir können unseren Geist trainieren und lernen, negative Emotionen zu erkennen, bevor sie unser Handeln bestimmen. Mit den richtigen Gegenmittel können wir diese destruktiven Kräfte sogar völlig loswerden.
Und trotzdem sind wir viel zu oft Gefangene unserer Emotionen und Gewohnheiten. Wir reagieren einfach, getrieben von Emotionen.
Wenn Hass den Verstand vergiftet
Wenn wir destruktiven Emotionen freien Lauf lassen – Hass, Neid, blinde Wut – können entsetzliche Dinge passieren.
Denk an Charlie Kirk, den jungen erfolgreichen US-Amerikaner, der vor einigen Tagen kaltblütig ermordet wurde. Er war ein Ausnahmetalent, von vielen geliebt, von vielen gehasst.
Seine Lebensaufgabe war es, mit Andersdenkenden in einen offenen Dialog zu treten. Sein Credo war: “Wenn der Dialog aufhört, dann beginnt die Gewalt.”
Oder: Denk an die vor kurzem in Deutschland verübte Tötung eines 12-jährigen Buben, der nach einem Streit absichtlich mit einem Auto überfahren wurde.
All diese Grausamkeiten entstehen,
- wenn erstens ethische Grundsätze fehlen und
- wenn man zweitens nicht gelernt hat, richtig zu streiten und andere Meinungen und Sichtweisen zu tolerieren.
Im Wort “tolerieren” steckt die Bedeutung “ertragen”. Ertragen-Können oder Aushalten-Können erfordert mentale Kraft.
Doch häufig ist der Geist so schwach, dass er andere Meinungen und gegenteilige Ansichten nicht ertragen kann und dabei völlig den Verstand verliert.
Emotionen übernehmen die Kontrolle
Wenn wir unseren Geist nicht kontrollieren, übernehmen die Emotionen die Kontrolle. Hass, Neid, Begierde, Unwissenheit wachsen.
Jede dieser Emotionen kann sich wie Gift in uns ausbreiten. Erst in unseren Gedanken, dann in der Sprache und schließlich in unseren körperlichen Handlungen.
Wir glauben, unsere Ansichten seien die einzig richtigen und identifizieren uns vollends mit ihnen. Die Welt ist schwarz-weiß, die Guten sind wir und alle, die unsere Meinung teilen, die Bösen sind die anderen.
Soziale Medien verstärken dies durch die Algorithmen.
Wir fühlen uns im Recht und häufig sind “die Anderen” verantwortlich für unser Unglück, unser Scheitern, unsere Unzufriedenheit.
Wer sind die anderen? Es sind politische Parteien, Großkonzerne, Autofahrer, Heteros, Babyboomer, der Westen usw. Plötzlich sind wir so überzeugt davon, Opfer zu sein und leiten daraus das Recht ab, Täter zu werden.
Gewalt beginnt im Kopf. In den Überzeugungen, die wir für absolut halten. In den Worten, die wir benutzen, um andere herabzuwürdigen.
Meditation ist mehr als Entspannung
Destruktive Emotionen wachsen wie Unkraut in einem vernachlässigten Garten.
Schau dir die Welt an: Polarisierung überall. Social Media, Politik, Alltag. Ohne Schutz für unseren Geist werden wir zu Marionetten unserer Emotionen.
Ein untrainierter Geist ist wie eine Giftschlange, die sofort zubeißt.
Aber es gibt einen Ausweg. Meditation ist nicht nur ein nettes Tool zur Entspannung. Meditation ist mentales Muskeltraining, das reinigt und die Sichtweise klärt. Du wirst stark und hältst aus, was dich herausfordert.
Andersdenkende werden zu Lehrern, nicht zu Feinden.
Wenn du nicht lernst, deinen Geist zu schützen, riskierst du nicht nur dein eigenes Wohlbefinden, sondern auch das deiner Umgebung. Stell dir vor, wie viel besser die Welt wäre, wenn mehr Menschen meditieren und ihren Geist trainieren würden.
Weniger Hass. Mehr Dialog. Veränderung beginnt immer bei mir, bei dir, bei uns.
Der wahre Schutz liegt in einem starken, klaren Geist, der weiß, was anzunehmen und was aufzugeben ist.
Ethik – Meditation – Weisheit leiten uns.
Wir brauchen nicht noch mehr Menschen, die aus verletzten Gefühlen heraus Hass verbreiten.
Wir brauchen mehr Menschen, die klar denken und mutig sprechen können und die ihre Emotionen im Griff haben.
Feiern wir ein Leben in echter Freiheit.
Fazit: Trainiere deinen Geist!
Schlangen können nicht wählen. Wir schon.
Wir können entscheiden: Flucht oder Angriff – oder einen dritten Weg.
Meditation ist kein Luxus. Sie ist geistige Hygiene. Meditieren ist zwar einfach, aber nicht leicht durchzuhalten. Doch es lohnt sich. Unser Geist ist unser wertvollster Schatz – schützen wir ihn.
Die Welt braucht Menschen, die denken können, die zuhören und frei wählen können.
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