Kürzlich schrieb ich einen Blogartikel zum Thema Digital Detox. Das Nachdenken und Schreiben zu diesem Thema haben mein Interesse geweckt. Ich wollte mehr über die Auswirkungen von exzessiver Smartphone-Nutzung wissen. Also suchte ich nach Studien*), die untersuchten, was im Gehirn während der Handynutzung passiert. Und siehe da, es passiert mehr in unserem Kopf, als uns lieb ist. 

Exzessive Smartphone-Nutzung kann unser Gehirn ziemlich durcheinanderbringen – Suchtverhalten, Schlafprobleme und sogar ein regelrechtes Energieleck im Kopf.

Wenn das Handy zur Sucht wird

Das Handy ist wie ein Magnet. Du willst es loslassen, aber irgendwie greifst du immer wieder hin. Forscher nennen dies “Smartphone Addiction” (SPA) bzw. “Smartphone-Abhängigkeit”, auch “Handysucht” genannt.

Leider ist dieses Phänomen ernster, als es klingt. 

MRT-Studien zeigen: Bei Menschen, die exzessiv ihr Handy nutzen, schrumpft die graue Substanz in bestimmten Hirnregionen.

Betroffen sind die Regionen Insula, orbitofrontaler Kortex, vorderer cingulärer Kortex – das sind jene Bereiche im Gehirn, die dafür sorgen, dass du dich konzentrieren, deine Emotionen regulieren und dich selbst im Griff haben kannst. 

Was bedeutet weniger graue Substanz? Das ist so, also würde man statt mit zwei Händen nur mehr mit einer Hand durchs Leben rudern.

Ja, es ist noch schlimmer. Wenn Menschen mit Handysucht Bilder von Smartphones sehen, dann leuchten im Gehirn ähnliche Areale auf wie bei Spielsucht oder Drogenabhängigkeit.

Das nennt man “Cue Reactivity” (Reiz-Reaktivität) und bedeutet, dass das Gehirn ausflippt, wenn du nur an das Handy denkst.

Übermäßige Smartphone-Nutzung ist nicht bloß eine schlechte Angewohnheit – sie kann suchtähnliche Strukturen im Gehirn hinterlassen.

Smartphone und Schlafprobleme

Eine US-Studie mit 1.500 Erwachsenen hat gezeigt, dass 90% in der Stunde vor dem Schlafengehen noch aufs Handy schauen.

Das blaue Licht der Displays wirkt jedoch wie ein Weckruf fürs Gehirn, da dieses Licht die Melatoninproduktion blockiert. Melatonin ist das Hormon, das uns müde macht.

Eine Studie hat auch verglichen, wie sich das Lesen eines E-Books und eines gedrucktes Buches auswirkt: Wer abends auf einem leuchtenden Bildschirm liest, schläft später ein, hat weniger Tiefschlaf und fühlt sich am Morgen wie gerädert. 

Das abendliche Lesen eines Buches aus Papier hat dagegen keine störenden Auswirkungen auf die Schlafqualität.

Kurz gesagt: Je mehr Bildschirmzeit am Abend, desto schlechter die Schlafqualität.

Brain Drain: Das Handy als Energieräuber

Eine Studie der Uni Augsburg hat herausgefunden, dass das Smartphone die Konzentration massiv beeinträchtigt, auch dann, wenn es einfach nur auf dem Tisch liegt. Schon die bloße Anwesenheit des Handys saugt geistige Energie ab. 

Warum? Weil ein Teil des Gehirns ständig “checkt”, ob da was los ist. Es ist, als würdest du versuchen, ein Buch zu lesen, während jemand im Hintergrund deinen Namen ruft.

Diesen Effekt nennen Forscher “Brain Drain”. Das bedeutet, die mentale Kraft läuft auf Sparflamme.

Es ist so, als würde ein Teil des Gehirns “abgesaugt”. Das bedeutet: weniger Fokus, schlechteres Gedächtnis und schwache geistige Kraft – und das, ohne dass du das Handy auch nur anfasst. 

Warum ist das so? Weil das Gehirn unbewusst Kapazitäten reserviert.

Kinder und Jugendliche im Risiko

Angst und Depression

Die virtuelle Welt bringt einen Sturm der Emotionen:

  • Likes können Freude bringen,
  • Nachrichten über Krisen und Konflikte können Angst auslösen und
  • der Vergleich mit anderen kann Neid oder Traurigkeit auslösen. 

Das limbische System, vor allem die Amygdala, reagiert auf diese emotionalen Reize. Doch viele Menschen – vor allem Kinder und Jugendliche – haben keine Ahnung, wie sie mit störenden Emotionen umgehen sollen.

Sie identifizieren sich mit ihren Gefühlen und sind dem Auf und Ab der emotionalen Wellen hilflos ausgeliefert. Das zerrt an den Nerven.

Studien zeigen, dass ab 3 Stunden tägliche Handynutzung bei Jugendlichen das Risiko für Angstzustände und Depressionen steigt.

Das schrumpfende Gehirn

Eine weitere Studie schaute sich die Gehirne von Kindern und Jugendlichen an. Bei mehr als 7 Stunden Screentime täglich war die Hirnrinde im präfrontalen Kortex dünner – das ist genau der Bereich, der für Sprache und kognitive Kontrolle entscheidend ist.

Langfristige Folgen sind noch nicht klar.

Aber eines ist sicher: Das Smartphone wirkt nicht nur auf das erwachsene Gehirn, sondern prägt auch die Entwicklung des Gehirns bei Kindern und Jugendlichen.

Fazit: Meditation ist DAS Heilmittel für unseren Geist

Smartphones sind praktische Alleskönner – aber sie haben auch Schattenseiten.

  • Sie können suchtähnliche Veränderungen im Gehirn auslösen.
  • Sie stören unseren Schlaf massiv.
  • Sie rauben unsere geistige Energie, selbst wenn wir das Handy nicht aktiv nutzen.

Die Lösung?

Kein radikaler Verzicht, aber ein bewusster Umgang wird immer wichtiger. Nicht nur für unsere Kinder und Jugendlichen, sondern auch für uns Erwachsene. 

Handyfreie Tage, bewusstes Offline-Sein und Ähnliches sind kleine Schritte mit großer Wirkung. 

Vor allem können wir mit Hilfe von Meditation, Fokus und Klarheit trainieren: Studien zeigen, dass Konzentrative Meditation sogar die graue Substanz im Gehirn vergrößert.

Darüber hinaus stärken wir durch Meditation vor allem unsere Bewusstheit und die geistige Kraft. 

Achtsamkeit ist kein Modewort, sondern ein echtes Gegengewicht. 

Wenn du lernst, selbst zu entscheiden, wohin deine Aufmerksamkeit fließt, gewinnst du ein großes Stück Freiheit. Doch Achtsamkeit, Konzentration und Klarheit entstehen nicht von alleine. Sie müssen regelmäßig geübt und trainiert werden. 


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*) Hier sind einige Studien, auf die ich im Text Bezug nehme:

Neuronale Mechanismen exzessiver Smartphonenutzung: Universitätsklinikum Heidelberg

Neural Correlates of Cue Reactivity in Individuals With Smartphone Addiction – PubMed

Evening use of light-emitting eReaders negatively affects sleep, circadian timing, and next-morning alertness – PubMed

Brain Drain Effekt von Smartphones

Neural Correlates of Cue Reactivity in Individuals With Smartphone Addiction – PubMed

Structural and functional correlates of smartphone addiction – PubMed